Auf Cthulhus Spur

Gepflegtes Rollenspiel rund um den kriechenden Wahnsinn

* Hunde & Wildschweine

Pünktlich gegen 6pm schlage meine verunstalteten Augen auf & erblicke den morgendlichen Sternenhimmel. Leises aufgeregtes Getrappel aus dem Korb erinnern mich an meine neuen Verpflichtungen. Wir begrüßen uns freudig & gehen ins Freie auf den Rasen, wo Tamino sich sofort am nächsten Baum erleichtert. Dann gibt es ein leichtes Frühstück, Wasser & Fleischbällchen, die er suchen muß. Mit Freude wartet der junge Racker auf meine Verstecke & auf meinen Befehl sucht er sich alle Leckerchens.

„Braver Junge“ lobe ich ihn.

Schweifwedelnd treffen wir uns mit den anderen Hundebesitzer & der Vormittag vergeht entspannt mit Training. Dann entschließen meine alten Kameraden & ich uns, einen kleinen Dauerlauf um das gesamte Gut von Lord Carnarvon zu machen. Da schrecken wir einen Hasen auf, der hoppelnd in das nächste Unterholz Schutz sucht, doch Taminos Ohren haben alles erfaßt, sein Jagdinstink ist geweckt & er rast davon! Kurz verharre ich in Stolz & Stille, doch mein Hundetrainer Tremont ermahnt mich, meinen Schützling unter Kontrolle zu bekommen – doch vergebens. Er ist auf & davon.

Mit brummeln leisen Flüchen, die Schrotflinte quer gezogen, setze ich ihm nach. Doch wieder habe ich Pech, der Weg ist für mich nicht passierbar – ich bin kurz ratlos. Dann höre ich ein Fiepsen aus einer Entfernung über geschätzt 120-50 yards, nordwestlich meiner Position. Ich stürme einen anderen Weg dorthin & begegne Tremont, der mit seinen drei Dobermänner mir nun an der anderen Flanke folgt. Wieder sein Fiepsen, diesmal hilferufend, begleitet von einem anderen, tieferen Grollen.

„Was passiert den jetzt schon wieder?“ rufe ich. Nach wenigen Sekunden erreiche ich meinen vierbeinigen Zögling, vor seinen Füßen der zerrupfte Hase, bedrängt von einem riesigen Wildschwein.

Ich lege an, doch – damned – ich habe kein freies Schußfeld. Da erscheint Tremont an der anderen Seite der kleinen Lichtung & bietet seine Hunde an. Die kleine Meute fetzt sofort heulend & kläffend los, lenken den Riesen von Tamino ab. Doch er scheint erfahren zu sein, verteidigt sich erfolgreich & stand his ground.

Mir reichts. Ich ballere in die Luft, zwei kleine rotgefärbte Augen erschrecken & fixieren mich. Die Hunde wie Flöhe ignorierend nimmt es Trab auf, rast auf mich zu, senkt zum Angriff seinen Schädel. Doch ich knie mich hin, atme tief aus, warte bis die Hunde aus dem  Bedrohungsbereich sind, warte auf eine Lücke – SCHUß!

Wenige Meter kommt die Sau vor mir zu Liegen, ein letzter Grunzer weht gefrohrenes Laub durch die schießpulvergetränkte Luft. Ich lasse die leere Waffe fallen & eile zu meinem Hund. Er liegt auf der Seite & versucht aufzustehen, leckt seine Flanke. Ich untersuche ihn & verbinde ihn. Mein Trainer eilt herbei, auch er leistet ihm Hilfe. Nach kurzer Beratung kommen wir zu der Diagnose eines dreifachen Rippenbruchs.

„Das ist ganz normal & wird noch häufiger passieren. Er braucht nun viel Liebe & Ruhe“ meint er.

„Na ein Glück“ während ich meinen Tamino streichel. „Für heute ist erstmal Schluß mit dem Training. Heute abend gibt es Wildschweinbraten“ verkünde ich, worauf der Lord zufrieden für eine kurze Zeit schmunzelt, der uns mit dem Rest der Hundestaffelmannschaft erreicht.

Doch Tamino kann nicht laufen, zu geschwächt ist er von der wüsten Attacke, doch als ich ihn ins Castle trage, scheint er wieder guter Dinge zu sein. Wir verarzten ihn zu dritt & lassen ihn dann ruhen. Er schläft erschöpft ein.

Nun gebe ich zwei Telegramme auf, um meine Freunde Sanjuro & Mary-Ann einzuladen. Ich freue mich bereits auf den Geschmack des Wildes, meine letze Jagd ist zulange her.

Der Tag plätschert dahin, wir führen entspannte Konverstation. Am Abend erscheint die gute, aber eindeutig verrückte Apotthekerin mit wilden Haaren & diversen Koffern mit ihren Pilzproben, Äffchen Fritzchen ist auch dabei.

Zum Abendessen gesellen wir uns alle zusammen, 7 Personen mit 9 Hunden, was für ein imposantes & verrücktes Bild wir abgeben müssen. Die Froschsuppe lehne ich ab, zu sehr erinnert es mit an den letzten Bruder im Bunde. Dann wird die wilde Sau mit Minzsoße serviert, ein Genuß für die Götter! Tamino erhält auch eine rohe Variante, die er zufrieden hinterschlinkt. Anschließend erhalten alle eine Rippe, die zufrieden zerknackt wird.

Gegen 9.30 pm erscheint Sanjuro im Salon, sichtlich angestrengt vom hundeüberladenen Bild. Völlig steif gehen wir in die Bibliothek, lassen jedoch 7 Hunde in die Nebengebäude bringen. Als Ruhe eingekehrt ist, können wir freier über aktuelle Entwicklungen & Planungen reden.

Sanjuro teilt uns mit, eine interessante Immoblie gefunden zu haben. Doch sind noch einige Unklarheiten, wo er fachmännische Hilfe benmötigt. Der Meister Watson, der uns bereits in der Vergangenheit gute Dienste geleistet hat, werden wir dazu mit hinzuziehen. Nach einer Abendrunde gehen wir alle zu Bett.